Elektrostehroller – der neue Freizeittrend

Elektrostehroller – der neue Freizeittrend  Endlich sind sie auch in Deutschland legal – die Elektrostehroller! Bei vielen Händlern werden sie nun angeboten. Doch Vorsicht – so angenehm sie einem das Leben auch machen können, sollte man beim Kauf diverse Dinge beachten, um nicht auf ein Low-Budget-Modell hereinzufallen. Gerade wenn man sich mit den Elektrostehrollern noch nicht auskennt, sind diverse Informationen einfach notwendig, um sich nicht nur ein sicheres, sondern auch preislich adäquates Modell auszusuchen.

Betriebserlaubnis?

Ja und Nein. Denn es gibt Modelle, die tatsächlich keine Betriebserlaubnis benötigen. Mit ihnen ist es allerdings auch nicht möglich, sich am öffentlichen Verkehr zu beteiligen. Sie sind also mehr für den Gebrauch auf dem eigenen Gelände, auf der Sportanlage einzusetzen.

Alle Modelle, die über die gewünschte, allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) verfügen, sind für den Einsatz im öffentlichen Straßenverkehr zugelassen. Dafür benötigen sie allerdings zusätzlich einen Versicherungsnachweis. Ein Versicherungskennzeichen wird im gleichen Schritt vergeben. Ohne dies sollte man sich tunlichst nicht auf den öffentlichen Wegen bewegen. Es handelt sich hierbei übrigens um einen kleinen Aufkleber, der am Heck des Rollers eigenständig anzubringen ist.

Natürlich stellt sich nun die Frage, welche Voraussetzungen für den Erhalt der ABE vorhanden sein müssen. Zum einen sind alle Electrostehroller betroffen, die schneller als 20 km/h fahren. Sie müssen zudem mit einer ausreichenden Beleuchtung versehen sein. Auch werden für diese Modelle 2 Bremsen verlangt. Verfügen sie nur über eine Bremse, wird die ABE nicht erstellt. 
Zusammengefasst benötigt man für eine ABE: 2 unabhängige Bremsen, Vorder-, Rück- und Bremslicht, Rückstrahler.

Das Mindestalter, um diese Roller zu fahren, liegt übrigens bei 14 Jahren.

Die Haftpflichtversicherung kostet übrigens um die 30 Euro pro Jahr und fällt damit preislich nicht wirklich ins Gewicht. Eine Helmpflicht besteht übrigens auch nicht. Ob dies nun eine sinnvolle Entscheidung ist oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Die Radgröße

Es scheint unlogisch und dennoch verfügen die unterschiedlichen Rollermodelle auch über unterschiedliche Radgrößen. Leider kann man nicht pauschal sagen, ob die großen oder kleinen Räder vorteilhafter sind. Denn der Fahrkomfort der großen Räder ist definitiv besser als der der kleineren Räder. Und dennoch bringen die großen Räder auch einen Nachteil mit sich. Die Electrostehroller werden dadurch nämlich unhandlich und natürlich auch schwerer. Wer also einen Teil seines Arbeitsweges mit Bahn und Bus sowie dem Elektrostehroller hinter sich bringen möchte, der sollte diesen Gesichtspunkt unbedingt berücksichtigen. Der Arbeitsweg muss ja nicht unbedingt zu einer Trainingseinheit für die Arme werden, nicht wahr? Aber natürlich sind es auch die Straßenverhältnisse, die bei der Auswahl der Radgröße zu berücksichtigen sind. Werden Sie ausschließlich auf gut asphaltierten Wegen fahren? Müssen Sie mit Teilstrecken aus Kopfsteinpflaster rechnen? Im letzteren Fall sind unbedingt die größeren Räder zu empfehlen. Mit den kleineren würde man sich entweder ständig festfahren, weil man zwischen die Steine gerät oder aber zu Fall kommen, was natürlich ebenfalls zu vermeiden ist. Grundsätzlich werden für häufige Fahrten auf Kopfsteinpflaster übrigens luftgefüllte, möglichst große Reifen empfohlen. Neben diesen werden handelsüblich natürlich auch die Vollgummireifen, die wesentlich härter sind, dafür aber recht unempfindlich auf Scherben oder Dornen reagieren, angeboten.

Das Gewicht

Auch das Gewicht ist entscheidend. Sowohl die Rollerfahrer, die auch den ÖPNV benutzen, als auch jene, die in Mietshäusern leben und die Treppe zur Wohnung oder zum Keller benutzen müssen, sollten sich von vornherein über das Gewicht ihres neuen Gefährtes im Klaren sein. Leichte Roller überzeugen mit einem Gewicht von knapp 9 Kilogramm, während die schweren 12 Kilogramm und mehr auf die Waage bringen. Allerdings bedeutet dies nicht automatisch, dass sie schlecht zu transportieren wären. So können diverse Modell zusammengeklappt werden. Sie verfügen fast ausschließlich über einen stabilen Tragegurt, der nur in die entsprechenden Ösen gehakt werden muss. Schon kann man sich den Roller, im wahrsten Sinne des Wortes, über die Schulter werfen.

Maximalgewicht des Fahrers?

Nein, dies soll nicht diskriminierend wirken. Dennoch ist nicht jeder Roller für jedes Maximalgewicht ausgelegt. Was nützt der günstige Elektrostehroller, wenn er das eigene Gewicht nicht tragen kann? Bei den meisten Modelle liegt das maximale Nutzungsgewicht bei 100 Kilogramm. Sollte es nicht speziell aufgelistet sein, ist es daher besser, beim Händler nachzufragen, um auch tatsächlich das passende Modell zu erhalten.

Achtung – die Reichweite

Wofür genau wird der Elektrostehroller benötigt? Richtig – meist wird er für kleine Wege verwendet. Die heutigen Pendler, die sich als trendorientiert bezeichnen, nennen ihren Roller gerne „Last Mile“. Denn sie verwenden bis zu einem gewissen Punkt ihres Arbeitsweges das Auto, den Bus oder die Bahn und steigen nur für den / die letzten Kilometer auf den Roller um. Diese werden dann schnell hinter sich gebracht. Doch wie sieht es nun mit der Reichweite aus? Die gängigen Modelle sind mit einem 16 Volt Motor ausgestattet, der eine maximale Geschwindigkeit von 20 km/h erreicht. Damit kann der Roller bei voller Batterieleistung eine Strecke von rund 25 Kilo bewältigen.

Varianten des E-Rollers

Neben dem beschriebenen Elektrostehroller werden noch der Elektro-Tretroller sowie der E-Roller mit Sitz angeboten.

Beim Elektro-Tretroller ist der Motor lediglich zur Unterstützung gedacht, um die Geschwindigkeit ein wenig zu erhöhen. Man kann ihn auch als Vorstufe des Elektrostehrollers betrachten.

Wie die Beschreibung es bereits vermuten lässt, ist bei dem E-Roller mit Sitz eine feste Sitzgelegenheit integriert. Sie werden als Leichtmofa angesehen, sind aber von einer Helmpflicht ausgenommen. Auch sie erreichen eine Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h. Im Gegensatz zum Elektrostehroller jedoch bedarf es eines Führerscheines (Mofa-Führerschein) und eines Versicherungskennzeichens. Sie sind sehr kompakt gefertigt und weisen ein stolzes Gewicht von knapp 40 bis fast 80 Kilogramm auf. Damit sind sie als „Last Mile-Modell“ nicht mehr geeignet, da man sie weder ins eigene Auto noch in ein Transportmittel des ÖPNV so einfach einladen kann. Allerdings lassen auch sie sich klein zusammenklappen. Sie funktionieren vollkommen elektrisch. Bei diesen Modellen sollte stets auf eine leichte Lenkung geachtet werden. Auch der Wenderadius kann zu einem Problem werden.

Fazit

Wer beim Pendeln unterschiedliche Streckenabschnitte überbrücken muss, wird sich über den Elektrostehroller freuen, da er eine große Unterstützung für die Abschnitte ist, die sonst zu Fuß bewältigt werden müssten. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass die guten Modelle recht kostenträchtig sind. Und dann gibt es noch das letzte Problem: Wie bereits beim E-Bike und beim E-Auto ist immer noch nicht sichergestellt, wie die Batterien / Akkus letztlich gefahrenlos entsorgt werden können.

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